Talking Energy mit Tomáš Vondráček und Tomáš Koldcsiter
<p>Vor einigen Wochen haben wir Tomáš Koldcsiter, einen Energieexperten, zu unserem Team begrüßt. Dank seiner umfangreichen Branchenerfahrung wollen wir unsere Präsenz im Energiesektor weiter stärken, der sich durch die Digitalisierung rasant verändert. Genau darüber sprachen wir in einem Interview für das Wirtschaftsmagazin E15, an dem auch ACTUM Digitals CEO Tomáš Vondráček teilnahm.</p>
16 Juli 2025
<p>Wir sprachen nicht nur darüber, warum die Tschechische Republik im Energiebereich anderen westlichen Ländern voraus ist, sondern auch über die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz und modernen Technologien auf die gesamte Branche. Wie beide Herren betonen, wird es entscheidend sein, dass alles so vernetzt ist, dass alle Beteiligten davon profitieren.</p><p><br></p><p><strong>Wie sehen Menschen in der IT heutzutage ihr Verhältnis zum Management? Fühlen sie sich gehört und wird ihre Rolle jetzt, wo sie als unverzichtbar gelten, wertgeschätzt?</strong></p><p><strong>Tomáš Vondráček:</strong><span class="Apple-converted-space"> </span>Heute sind Informationstechnologien integraler Bestandteil der Kundenerfahrung, des Verkaufs von Produkten und Dienstleistungen sowie der Kundenbetreuung. Ohne hochwertige Technologien könnten Unternehmen schlicht kein Wachstum erreichen.</p><p><strong>Tomáš Koldcsiter:</strong><span class="Apple-converted-space"> </span>Im Energiesektor hat sich der Umgang mit IT wirklich gewandelt. Produktionsplanung, Preisgestaltung, Produktauswahl – das lag früher vor allem bei Spezialisten. Heute steigen die komplexen Aufgaben und Datenmengen, sodass wir auf Informationssysteme nicht verzichten können. IT-Lösungen spielen deshalb eine wichtige Rolle in Geschäftsstrategien und im kommerziellen Erfolg.</p><p><strong>Wie zeigt sich das im Verhältnis von Kunde zu Anbieter? Verändert sich das?</strong></p><p><strong>TK:</strong><span class="Apple-converted-space"> </span>Kunden sehen Anbieter früher hauptsächlich als technische Umsetzer, deren Hauptaufgabe es war, ein System zu installieren. Ein tieferes Geschäftsverständnis war eher ein Bonus. Heute ist das anders. Kunden erwarten einen Partner, der Technik versteht, ihre Branche kennt, bei der Gestaltung wichtiger Funktionen hilft und aktiv Geschäftsprozesse mitprägt.</p><p><strong>TV:</strong><span class="Apple-converted-space"> </span>Der Markt betont zunehmend die Unabhängigkeit des Kunden, also keinen Lock-in bei einer einzigen Technologie oder einem Vendor, der einen Wechsel unmöglich macht. Das ist für mich der richtige Weg, weil er IT-Dienstleister motiviert, dauerhaft attraktiv zu bleiben und langfristige Partnerschaften zu pflegen.</p><p><strong>TK:</strong><span class="Apple-converted-space"> </span>Vertrauen ist entscheidend und muss verdient werden. Ist es da, gibt es selten Probleme. Manchmal aber wurden Lösungen so proprietär, dass Kunden nur mit dem bisherigen Anbieter weiterentwickeln konnten – das führte zum Vendor-Lock-in. Deswegen wollen Kunden heute Lösungen auf Basis offener Technologien – und die bieten wir gern an.</p><p><strong>TV:</strong><span class="Apple-converted-space"> </span>Unser Ziel ist, für Kunden langfristiger Technologiepartner und Berater zu sein, nicht nur Softwarelieferant. Es geht nicht nur um Softwarebereitstellung, sondern auch um den perfekten Überblick über die Technologielandschaft und die Geschäftswelt des Kunden. Wir wollen Verständnis dafür vermitteln, was in der Technik passiert und wie Innovationen das Geschäft der Kunden hier und im Ausland unterstützen. Missverständnisse entstehen meist, wenn die eine Seite hauptsächlich als Softwarehaus agiert und die andere rein geschäftlich denkt.</p><p><img loading="lazy" src="/getContentAsset/50bfa25a-826f-4c5c-b7d0-d276ba26c1ce/cb87803a-320c-480f-ab75-7b9029eaaf79/Koldcsiter.jpg?language=en" alt="Tomáš Koldcsiter" title="Tomáš Koldcsiter" style="width: 100%" class="fr-fic fr-dib"></p><p><strong>An welchem Trend arbeiten Sie gerade?</strong></p><p><strong>TV:<span class="Apple-converted-space"> </span></strong>Definitiv der Einsatz von KI. Für einen Kunden ist ein engagierter Innovationspartner wertvoll, der Erfahrungen aus ähnlichen Projekten mitbringt, Risiken mindert und Erfolg steigert.</p><p><strong>TK:</strong><span class="Apple-converted-space"> </span>Die Fähigkeit, künftige Entwicklungen in Energie – Erzeugung, Verbrauch oder Netzauslastung – vorherzusagen, ist entscheidend für Systemstabilität und Effizienz. Sie ermöglicht bessere Planung von erneuerbaren und konventionellen Energiequellen, vermeidet Ausfälle, optimiert Kosten und unterstützt nachhaltigen Infrastrukturaufbau. In Zeiten von Dezentralisierung und variabler Nachfrage sind genaue Prognosen das Fundament moderner, intelligenter Energiesysteme.</p><p><strong>Wie sehen Sie KI und ihre wachsende Beliebtheit?</strong></p><p><strong>TV:</strong><span class="Apple-converted-space"> </span>Ich glaube, es wird eine Neukalibrierung geben, wenn wir lernen, sie sinnvoll einzusetzen. Wir entdecken interessante Möglichkeiten, doch damit KI und proaktive agentische KI - Planung oder Programmierung – langfristig Teil der Technologien werden, liegt noch viel Arbeit vor uns.</p><p><strong>Und im Zusammenhang mit Energie?</strong></p><p><strong>TK:</strong><span class="Apple-converted-space"> </span>Im Energiebereich bewegen wir uns jetzt weg von großen monolithischen Systemen hin zu etwas Modularerem und Flexiblerem. KI spielt dabei eine zentrale Rolle. Wir sehen, dass sie ein integraler Bestandteil aller Energieanwendungen werden muss und Hand in Hand mit Prozess- und Arbeitsteilungsänderungen gehen muss.</p><p><strong>Wo sehen Sie ihr größtes Potenzial?</strong></p><p><strong>TK:</strong><span class="Apple-converted-space"> </span>Bei den erwähnten Vorhersagen inklusive Preisgestaltung. Bisher funktionierte prädiktive Modellierung mit historischen Daten gut. Aber da sich der Energiemix von Jahr zu Jahr ändert, kann man sich darauf nicht mehr verlassen. Alle dachten, mit KI würde die jährliche Neukalibrierung automatisch erfolgen. Doch wir verstehen nicht vollständig, wie KI zu ihren Ergebnissen kommt. Daher gehen wir auf hybride Ansätze zu, die Modellierung kombinieren.</p><p><strong>TV:<span class="Apple-converted-space"> </span></strong>Wir müssen auch die Entscheidungsqualität auf ein Niveau heben, das Menschen in Echtzeit nicht erreichen können. Aber blindes Vertrauen in KI wäre gefährlich. Deshalb bringen wir nicht nur im Energiesektor den erwähnten hybriden Ansatz, der es uns erlaubt, das Potenzial der KI zu nutzen und zugleich Risiken auszuschließen.</p><p><strong>Die Transformation des Energiesektors erfolgt unglaublich schnell, was sicher die Nachfrage nach neuen Anwendungen und IT-Lösungen steigert. Kann die Entwicklung und vor allem Umsetzung da mithalten?</strong></p><p><strong>TV:<span class="Apple-converted-space"> </span></strong>Viele Dinge sind überall replizierbar – in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder der Slowakei. Dank der strategischen Rolle der tschechischen Energie fungieren wir als eine Art europäischer Knotenpunkt, was uns reichlich Erfahrung in Betrieb und Planung bringt. Teilweise liegt das an der Liberalisierung, die die Rollen der Akteure klar definierte. Sie wurde auch strenger und formaler durchgeführt als anderswo. Genau wegen dieser Kompetenzen können wir neben modernen Technologien auch Expertenservices anbieten – unser Wettbewerbsvorteil. In Tschechien, und damit auch bei Actum Digital, wurden Fähigkeiten geschaffen, die wenige andere besitzen.</p><p><strong>TK:</strong><span class="Apple-converted-space"> </span>Das Hauptziel ist, die Fähigkeit zu erweitern, branchenspezifische Lösungen mit hohem Mehrwert unter Einsatz moderner Technologien zu liefern. Und auch langfristige Zusammenarbeit mit Kunden und strategische Projekte zu fördern, die Geschäftsprozesse im Energiemarkt unterstützen. Besonders in Bereichen wie Vorhersage, Handel und Risikomanagement, Identifikation und Steuerung von Flexibilität oder Kundenportalen.</p><p><strong>TV:</strong><span class="Apple-converted-space"> </span>Auch Mitteleuropa erlebte Schwankungen bei Angebot und Nachfrage. In Spanien ist es regelmäßig sonnig und der Verbrauch stabil. Hier ist es mal windig, mal sonnig. Springt montags die Produktion in Bayern, Norditalien und Tschechien hoch, steigt die Nachfrage enorm. Das Energiesystem meistert das technologisch und kommerziell. Nichts anderes in Europa erreicht diese Komplexität. Hinzu kommt, dass wir Tschechen gut in Mathe, Programmierung und KI sind. Die tschechische IT-Szene ist stark, und ich glaube, wir sind besser auf Energieveränderungen vorbereitet als andere.</p><p><strong>Was braucht es, um diese Bereitschaft zum Erfolg zu machen?</strong></p><p><strong>TK:</strong><span class="Apple-converted-space"> </span>Es hängt davon ab, wie gut wir diese Erfahrungen mit neuen Technologien verknüpfen und ihr volles Potenzial nutzen können. Genau das wollen wir bieten, weil wir glauben, dass wir es können.</p><p>(Das Originalinterview wurde auf Tschechisch für das <a rel="noopener noreferrer" href="https://www.e15.cz/byznys/e15-a-byznys/v-energetice-ma-cesko-naskok-i-diky-silne-it-scene-rika-sef-actum-digital-1425692" target="_blank"><span class="Apple-converted-space"> </span>E15-Magazin</a>) veröffentlicht.</p>