Vom fensterlosen Raum zur Büro-Perle Prags: ACTUM Digital zieht in die Pernerka ein Pernerka verbindet alles, sagt ACTUM-Digital-Gründer Jan Havel.
Als Jan Havel ACTUM Digital mitgründete, verfolgte er eine klare Vision: ein Unternehmen aufzubauen, das nicht nur technologisch führend ist, sondern auch durch seine Unternehmenskultur und Arbeitsumgebung überzeugt. Ihm war früh bewusst, dass die Wahl der Büroräume ein entscheidender Faktor für den langfristigen Erfolg sein würde – sie sollten den Status des Unternehmens widerspiegeln und gleichzeitig zukunftsfähig bleiben. Doch dieser Anspruch ließ sich nicht in einem einzigen Büro verwirklichen. So zog ACTUM Digital mehrfach um – und steht nun vor einem weiteren bedeutenden Kapitel.

Noch in diesem Jahr wird das Unternehmen in das moderne Pernerka-Gebäude im Prager Stadtteil Karlín einziehen, dessen feierliche Eröffnung für Dezember geplant ist. Im Interview spricht Mitgründer Jan Havel über die Entwicklung der Arbeitsräume, die ACTUM Digital geprägt haben – und warum Pernerka alle Anforderungen an das Büro der Zukunft erfüllt. Auch CEO Tomáš Vondráček teilt seine Eindrücke vom neuen Standort.
Herr Havel, erinnern Sie sich an den Moment, als Ihnen klar wurde, dass ACTUM Digital seinen ersten Büroräumen entwachsen war?
Jan Havel: Ja, sehr gut. Das war der Zeitpunkt, als wir in einen Raum mit Fenstern umzogen – immer noch im Einfamilienhaus von Ratibor Líbal, Mitgründer und Vorstandsmitglied, aber nicht mehr im Garagenstil. Die Miete war höher, was uns wirtschaftlich forderte, aber es war ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung des Unternehmens.
Was sagte dieser Schritt über die Entwicklung von ACTUM Digital aus?
Jan Havel: Wir konnten endlich Kunden in unsere Räume einladen – ein Meilenstein auf dem Weg vom Start-up zum funktionierenden Unternehmen.
Später folgten weitere Umzüge, die das Wachstum widerspiegelten. Wie sahen diese Stationen aus?
Jan Havel: Zwei Standorte waren besonders prägend. In Vršovice hatten wir zwei Etagen mit viel Platz – damals betreuten wir Carrefour in vier Ländern. Es war ein typisches Büro in einem Mietshaus, aber es konnte passieren, dass ein Entwickler morgens noch auf dem Schreibtisch schlief, nachdem er nachts das Treueprogramm für Carrefour Portugal live geschaltet hatte.
Tomáš Vondráček: Ich erinnere mich mit einem Lächeln an die Garage dort – ein Renault Twingo passte gerade so hinein. Ich verbot den Kollegen, damit zu Kundenterminen zu fahren, und verkaufte ihn schließlich. Jedes größere Auto hätte entweder einen Umzug oder beschädigte Außenspiegel bedeutet.
Jan Havel: Danach zogen wir in die Belgická-Straße, wo Tomáš mit seiner Agentur WMC/Grey bereits Räume hatte. Es war logisch, beide Unternehmen unter einem Dach zu vereinen. Die Lage direkt am Náměstí Míru bot viele Möglichkeiten – auch für unterhaltsame Geschichten nach Feierabend.
Gibt es einen Moment aus der Belgická-Zeit, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Jan Havel: Ja, als uns METRO Cash & Carry das globale Vertrauen schenkte. Viele meiner Geschäftsreisen begannen damals mit einem Taxi von dieser Straße zum Flughafen.

Nun steht der Umzug nach Karlín bevor. Was begeistert Sie an Pernerka besonders?
Jan Havel: Pernerka ist ein Raum für Menschen, Begegnungen, Inspiration und Zusammenarbeit – nicht nur für unsere Mitarbeitenden und Kunden, sondern auch für die Fachgemeinschaft. Wir wollten ACTUM Digital immer als Ort gestalten, an den man gerne kommt – sei es zur Arbeit oder für Dienstleistungen.
Tomáš Vondráček: Uns war wichtig, einen Standort zu finden, der intimer ist und uns näher ans Stadtleben bringt – wie damals in der Belgická. Visionary in Holešovice ist strategisch gut gelegen, aber Pernerka bietet die Parameter, die wir suchen – auch für unsere internationalen Partner, die einen repräsentativen Eindruck erwarten.
Pernerka wird das neunte Büro von ACTUM Digital sein. Wie hat sich Ihre Vorstellung vom idealen Arbeitsraum verändert?
Jan Havel: Früher war es essenziell, dass alle an einem Ort waren. 1996 warteten wir 18 Monate auf eine Telefonleitung, das Internet lief über Einwahlverbindung. Heute lösen Technologien viele Probleme – sie sind zugänglich und einfach nutzbar.
Tomáš Vondráček: Für mich sind hochwertige Büros ein starkes Signal – sie sagen viel über ein Unternehmen aus. Wenn ich in geschmacklose, ungepflegte Räume komme, bilde ich mir sofort eine Meinung. Und umgekehrt.

Ist Pernerka also der richtige Schritt in die Zukunft?
Jan Havel: Ja. Zusammenarbeit basiert heute mehr auf gemeinsamen Zielen, effizienter Problemlösung und zwischenmenschlichen Beziehungen. Unternehmensräume müssen das unterstützen – mit Flexibilität und Raum für verschiedene Begegnungsformate. Pernerka vereint all das. Und wir dürfen nicht vergessen: Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten remote. Auch sie müssen sich mit dem Büro verbunden fühlen können.
Wenn Sie zurückblicken – welcher Umzug brachte die größten Herausforderungen oder Überraschungen?
Jan Havel: Die ersten Umzüge waren einfach – zwei Tische, zwei Computer, ein Faxgerät, ein altes Sofa. Der letzte betraf 150 Mitarbeitende, wurde von einer Umzugsfirma organisiert und fand statt, obwohl die neuen Räume noch nicht fertig waren. Das Risiko, dass Bauunternehmen nicht rechtzeitig liefern, gehört dazu – aber der Schritt in etwas Neues lohnt sich immer.