Wie Sie die richtige B2B-E-Commerce-Plattform auswählen: Leitfaden für Hersteller

Der B2b-Einkäufer hat sich verändert, und damit auch die Produktionsabläufe

Die Fertigungsindustrie wurde von der weltweiten Pandemie stark beeinflusst, was zu erheblichen Unterbrechungen in der Lieferkette und zu Unsicherheit führte. Infolgedessen begannen die Hersteller, sich anzupassen, indem sie ihre Abläufe reduzierten und ihre Fähigkeiten im Bereich des digitalen Handels ausbauten.

Laut einer Studie von Statista wird das GMV des B2B-E-Commerce in Europa von 2022 bis 2025 stetig wachsen und bis 2025 über 1,8 Billionen US-Dollar erreichen. Dies liegt an den in den B2B-Kaufprozess involvierten Millennials. Eine Website allein reicht jedoch nicht aus, um moderne Käufer für sich zu gewinnen. 

E-Commerce für Hersteller: Benutzerführung, Vorteile

Traditionell mieden B2B-Unternehmen, insbesondere in der Fertigungsindustrie, den Online-Verkauf aufgrund der Komplexität ihrer Verkaufsprozesse. Der Offline-Verkauf über Ladengeschäfte oder Fachausstellungen war die Norm, wobei der Online-Verkauf nur auf einen kleinen Teil des Unternehmensportfolios beschränkt war. Das ist jetzt anders.

Die COVID-19-Pandemie hat die Landschaft verändert und deutlich gemacht, wie wichtig eine digitale Präsenz im B2B-Bereich ist.

Wie Sie sehen, ist die User Journey im B2B-Vertrieb komplex, aber eine optimierte E-Commerce-Website kann Käufern helfen, sich leichter durch die Reise zu bewegen. 

Durch die Entschlüsselung gängiger Customer Journeys und die Entwicklung eines darauf abgestimmten Online-Erlebnisses können B2B-Unternehmen die Lücke zwischen Offline- und Online-Verkauf schließen und letztendlich die Verkaufsprozesse optimieren und mehr Umsatz generieren.

Vorteile von E-Commerce-Plattformen für Hersteller:

• Gesteigerte Effizienz.
  Eine B2B-E-Commerce-Plattform automatisiert Aufgaben und Prozesse wie Auftragsverwaltung, -bearbeitung und -abwicklung, minimiert Fehler und bewältigt Arbeitsspitzen. Außerdem hilft sie Fertigungsunternehmen bei der effizienten Verwaltung von Beständen und verhindert so unerwartete Unterbrechungen der Lieferkette. 
  
  
• Verbessertes Kundenerlebnis.
  E-Shops stellen sicher, dass Kunden bequem detaillierte Produktinformationen einsehen, Zahlungen abwickeln und Bestellungen verfolgen können, unabhängig von Standort und Arbeitszeiten. Mit E-Commerce-Plattformen können Fertigungsunternehmen durch personalisierte Preise, Werbeaktionen und Produktempfehlungen ein individuelles Einkaufserlebnis bieten.
  
  
• Verbesserte Datenanalytik.
  B2B-Transaktionen erzeugen enorme Datenmengen. Die richtige E-Commerce-Plattform unterstützt die Erfassung und Verarbeitung von Daten über Verkaufstrends, Kundenverhalten, Produktleistung und Website-Analysen. Sie verwandelt diese Daten in umsetzbare Erkenntnisse, mit denen Unternehmen fundierte Entscheidungen für eine optimale Produktion treffen können.
  
  
• Breiterer Zugang zu neuen Märkten.
  Durch den Aufbau eines digitalen Schaufensters und die Automatisierung von Geschäftsprozessen können Hersteller trotz der Beschränkungen durch Zeitzonen und Entfernungen an andere Unternehmen verkaufen, die an ihren Produkten interessiert sind. Eine standardmäßige B2B-E-Commerce-Plattform unterstützt auch mehrere Sprachen und Fremdwährungen.
  
  
• Geringere Betriebskosten.
  Die Automatisierungsmöglichkeiten guter Plattformen verringern die Notwendigkeit von Eingriffen. Folglich gibt es weniger Fehler und geringere Arbeitskosten. Diese Dienste senken die Marketingkosten, da sie es den Unternehmen ermöglichen, durch kosteneffiziente digitale Marketingstrategien den organischen Verkehr zu erschließen. Außerdem können diese Plattformen den Unternehmen helfen, Kosten zu sparen, die sonst für Läden aufgewendet werden müssten.

Die wichtigsten Funktionen, die B2B-E-Commerce-Plattformen Herstellern bieten müssen

Es ist wichtig, die Merkmale zu kennen, auf die Sie achten müssen, um sich für den besten Dienstleister zu entscheiden, der den E-Shop Ihres Fertigungsunternehmens hostet. Hier sind sieben wichtige Funktionen, die Ihr B2B-Geschäft braucht, um erfolgreich zu sein:

Integrationsmöglichkeiten

Um Ihre E-Commerce-Website zu optimieren, ist es wichtig, einen Online-Dienstleister zu wählen, der eine robuste Anwendungsprogrammierschnittstelle (API) anbietet, die die Integration mit anderen Systemen ermöglicht. Die Integration von Software für das Produktinformationsmanagement (PIM) verbessert beispielsweise die Qualität der Produktinformationen auf Ihrer Website, während ein System für das Kundenbeziehungsmanagement (CRM) für die Bereitstellung personalisierter Dienstleistungen erforderlich ist.

Sicherheit

Von Zahlungsinformationen bis hin zu Kundendaten werden bei B2B-Transaktionen große Mengen an sensiblen Daten ausgetauscht. Daher muss die E-Commerce-Plattform über die neuesten Sicherheitsfunktionen verfügen, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Achten Sie auf Firewalls, SSL-Zertifikate, Intrusion-Detection-Systeme und Zwei-Faktor-Authentifizierung zum Schutz vor Betrug und Cyberangriffen. Wichtig ist auch, dass die Plattform über ein Zertifikat der Stufe 1 der Payment Card Industry (PCI) für die Sicherheit von Kreditkartentransaktionen verfügt.

Onboarding und Supportleistungen

Der Wechsel zu einer neuen E-Commerce-Plattform kann ein schwieriger Prozess sein. Suchen Sie nach Plattformen, die Onboarding- und Schulungsdienste für Ihre Mitarbeiter anbieten, um die Akzeptanz bei den Endbenutzern zu verbessern. Achten Sie auch auf den technischen Support, der Sie bei Problemen mit der Plattform unterstützt.

Anpassungsmöglichkeiten

Um Ihren Kunden ein einzigartiges Erlebnis zu bieten, benötigen Unternehmen E-Commerce-Plattformen, die eine individuelle Anpassung der Website ermöglichen, damit die Hersteller eine Markenidentität schaffen können, die sie von den Wettbewerbern, die dieselbe Plattform nutzen, unterscheidet. Anpassungsmöglichkeiten sind auch für die Skalierbarkeit wichtig, da sie es dem Unternehmen ermöglichen, weitere Funktionen hinzuzufügen, um den wachsenden Betrieb zu unterstützen, wenn das Unternehmen wächst.

Mobilfreundlichkeit

Da die Nutzung von Mobiltelefonen weltweit von Jahr zu Jahr zunimmt, ist es wichtig, die mobile Reaktionsfähigkeit Ihrer Plattform zu berücksichtigen. Nach Angaben von Google und der Boston Consulting Group werden im Jahr 2020 70% der B2B-Anfragen über Mobiltelefone gestellt - eine Zahl, die voraussichtlich weiter steigen wird. 

Flexible Zahlungsmöglichkeiten

B2B-Transaktionen sind aufgrund des hohen Auftragsvolumens, der enormen Kosten der Einkäufe und der Beteiligung mehrerer Akteure oft komplex. Die Komplexität des Einkaufsprozesses bedeutet, dass traditionelle Zahlungsmethoden wie Schecks, Bestellungen und Überweisungen immer noch beliebte Optionen für B2B-Hersteller sind. Wählen Sie daher zusätzlich zu den digitalen Zahlungsoptionen Plattformen, die Offline-Zahlungsmethoden unterstützen, um den Käufern den Luxus der Auswahl und Bequemlichkeit zu bieten.

Eingeschränkter Zugang

Die Beschränkung des Zugriffs auf Informationen ist im B2B-E-Commerce von entscheidender Bedeutung, da so sichergestellt wird, dass Händler, Kunden und Mitarbeiter nur auf die Informationen zugreifen können, die sie benötigen. Es verbessert die Sicherheit, indem es den unbefugten Zugriff auf sensible Daten oder deren Verwendung verhindert. Daher ist die Zugangsbeschränkung ein wichtiges Merkmal, das Hersteller berücksichtigen müssen.

Was sind die Schritte zur Auswahl der richtigen B2B-E-Commerce-Plattform für Ihr Unternehmen?

Das Vorhandensein mehrerer Anbieter, die ihre Produkte auf dem Markt anbieten, kann den Prozess der Entscheidung für die beste Plattform erschweren. Hier ist ein strategischer Ansatz in sechs Schritten, um Ihre Entscheidungsfindung zu verbessern:

1. Ermitteln Sie den Bedarf an einer B2B-E-Commerce-Plattform

Ein wichtiger erster Schritt besteht darin, festzustellen, ob Ihr Unternehmen bereit ist, die Aufgabe des Aufbaus eines E-Shops zu übernehmen. Dies ist eine intensive Aufgabe, die erhebliche Investitionen und technisches Fachwissen erfordert. Marken mit begrenzten Budgets und einem Mangel an technischem Personal sind daher möglicherweise nicht in der Lage, dieses Projekt effektiv durchzuführen. In jedem Fall kann die Listung Ihres Unternehmens auf B2B-Marktplatzplattformen eine bessere Alternative sein.

2. Identifizieren Sie die wichtigsten Anforderungen Ihres Unternehmens

Um den Prozess der Plattformauswahl zu verbessern, sollten Sie zunächst die besonderen Anforderungen Ihres Unternehmens berücksichtigen. Die Stakeholder des Unternehmens müssen zusammenkommen, um über ein Budget, die geschätzte Markteinführungszeit und den möglichen Bedarf an externer Unterstützung für den Start des B2B-Onlineshops zu entscheiden.

Entscheiden Sie auch, wie Ihr Online-Produktportfolio aussehen soll. Überlegen Sie, wie komplex die Produkte sind, die Ihr Unternehmen auf der E-Commerce-Plattform zum Verkauf anbieten möchte. Hochkomplexe Produkte erfordern möglicherweise den Einsatz einer komplexen Produktkonfigurations-Software, um die Anzeige und den Verkauf Ihrer Produkte auf der E-Commerce-Plattform zu vereinfachen.

3. Verstehen Sie Ihr Zielpublikum

Der nächste Schritt besteht darin, die Bedürfnisse und Vorlieben Ihrer Zielgruppe zu erforschen, zu der Distributoren, Großhändler, Einzelhändler oder andere Hersteller gehören. Berücksichtigen Sie deren bevorzugte Zahlungsmethoden, Gerätepräferenzen, physische Standorte und andere wichtige Punkte, damit Sie Ihre Strategie besser planen können.

4. Wählen Sie die erforderlichen Merkmale und Funktionen

Der nächste logische Schritt ist die Auswahl der Merkmale und Funktionen, die Ihr Unternehmen von der B2B-Plattform benötigt. Zu den Faktoren, die bei der Auswahl der Funktionen eine Rolle spielen, gehören das Budget, die Merkmale der Zielgruppe, das Volumen der Produktinformationen und Kundendaten sowie die Besonderheiten Ihrer Lieferkette. Darüber hinaus sollte die Anzahl der an Ihren Verkaufsprozessen beteiligten Akteure berücksichtigt werden. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren wird Ihr Unternehmen die Funktionen ermitteln, die für einen reibungslosen und effizienten Betrieb des E-Shops erforderlich sind.

5. Anbieter vergleichen

Nachdem Sie die oben genannten Schritte sorgfältig durchdacht haben, führen Sie eine vergleichende Analyse der besten E-Commerce-Plattform-Anbieter für B2B durch. Achten Sie dabei auf einen detaillierten Vergleich der Preisgestaltung, der Sicherheitsfunktionen, des Supports und der Schulungen, der Skalierbarkeit, der Online-Bewertungen und der Anwendungsfälle in der Fertigungsindustrie. 

Es gibt mehrere B2B-E-Commerce-Plattformen, die die Anforderungen von Herstellern erfüllen können. Einige der besten Optionen sind BigCommerce, Adobe Commerce, SAP Commerce und Shopify. Insbesondere BigCommerce ist eine gute Wahl für Unternehmen in der Fertigungsindustrie, da die Plattform für Hersteller optimiert ist und sich für Unternehmen jeder Größe eignet. Einen detaillierten Vergleich der besten B2B-E-Commerce-Anbieter finden Sie in unserer ausführlichen Infografik.

Tipp: Entscheiden Sie sich für eine E-Commerce-Lösung, die mit Ihrem Unternehmen mitwächst, sowohl in Bezug auf die Funktionen als auch auf die Lizenzgebühren. So stellen Sie sicher, dass Sie die Plattform nicht wechseln müssen, wenn Ihr Online-Umsatz wächst.

6. Treffen Sie eine endgültige Entscheidung

Der letzte Schritt besteht darin, eine Entscheidung zu treffen. Versammeln Sie die relevanten Interessengruppen und stellen Sie alle notwendigen Erkenntnisse in detaillierten Berichten dar, um die für Ihr Unternehmen geeignete B2B-E-Commerce-Plattform auszuwählen. Der Auswahlprozess kann zeitaufwändig und detailorientiert sein. Daher ist es besser, die Dienste eines vertrauenswürdigen Implementierungspartners in Anspruch zu nehmen, um diese wichtige Auswahl zu erleichtern, die Lösung auf Ihre Bedürfnisse zuzuschneiden und Fehler bei der Implementierung zu vermeiden.

Der Weg zum Erfolg im B2B-E-Commerce

Der B2B-E-Commerce-Markt ist ein sich schnell entwickelnder Bereich, der für Unternehmen zunehmend profitabel wird. Er verspricht eine höhere Effizienz, geringere Betriebskosten und einen besseren Zugang zu neuen lokalen und internationalen Märkten, sofern die Plattform die wichtigsten Merkmale und Funktionen bietet. Befolgen Sie die oben genannten Schritte, um die Entscheidung für die richtige Plattform weniger mühsam zu machen.

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